Die Kirche Falkenwalde gehört zum Pfarramt Drense im Kirchenkreis Uckermark.
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Die Kirche Falkenwalde wurde erbaut um 1250, möglicherweise unter Anleitung der Camminer Dombauhütte, die an vielen Uckermärkischen Kirchen mitgewirkt hat. Auch diese Kirche war vermutlich das erste massive Gebäude im Ort und diente gleichzeitig als Zufluchtsort für Menschen und Tiere bei den in dieser Grenzregion häufigen kriegerischen Auseinandersetzungen.
Die Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinbau mit eingezogenem rechteckigem Chor und querliegendem Westturm von Schiffsbreite mit querliegendem Satteldach zwischen Giebeln. Die Glocke im Turm wurde 1717 von Martin Heintze aus Berlin gegossen. Der Ostgiebel enthält eine gestaffelte Dreifenstergruppe aus schlanken Lanzettfenstern. Der Chorgiebel wurde um 1600 erneuert. In den Jahren 1973 - 1977 wurde die Kirche mit den damals vorhandenen Möglichkeiten instandgesetzt. Fast alle Arbeiten an der Kirche wurden durch die Gemeindemitglieder selber ausgeführt.
Die Altarwand in neubarocken Formen entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Anfang 1700 entstand die barocke Kanzel mit reichem geschnitztem Akanthusdekor und mit einer Engelsfigur als Kanzelträger. Pastorenstuhl, Gestühl und Westempore sind aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der große spätromanische Taufstein aus Granit, mit einem Randbogenfries im Oberteil, ist aus dem 13. Jahrhundert.
Das mit Abstand wertvollste Stück in der Falkenwalder Kirche ist die Barock-Orgel. Sie wurde 1769/1770 durch den Berliner Orgelbauer Ernst Marx erbaut. Ernst Marx war Schüler von Joachim Wagner (1690 -1749) und der Orgelbauer, der die Orgellandschaft Berlins und der Mark Brandenburg in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts am nachhaltigsten prägte. Ursprünglich für die Kirche in Boitzenburg erbaut gelangte die Orgel 1851 nach Falkenwalde. Carl Friedrich Buchholz stellte sie hier auf und hat sie möglicherweise technisch und klanglich dem neuen Raum angepaßt.
Die Zeit ging auch an dieser Orgel nicht spurlos vorrüber. Es gab Umbauten und Beschädigungen, besonders in den beiden Weltkriegen. Doch glücklicherweise hielten sich diese Eingriffe und der Kriegsschaden in Grenzen, so dass um 1970 eine Restaurierung der Orgel ins Auge gefaßt werden konnte. Die Orgelbaufirma Hermann Lahmann aus Leipzig, die sich sehr um die Instandsetzung historischer Orgeln verdient gemacht hat, konnte für eine Restaurierung gewonnen werden. Von 1973 bis 1978 erfolgte die Instandsetzung mit einem sehr guten und für die damalige Zeit beachtenswertem Erfolg.
Die historischen Stimmen wurden mit besonderer Kunstfertigkeit restauriert und die fehlenden Register nach altem Vorbild rekonstruiert. Durch das besondere Engagement der Evangelischen Kirche der Union, der Landeskirche Berlin - Brandenburg und auch der Kirchengemeinde konnten die materiellen und finanziellen Probleme überwunden werden, so dass die Orgel ihren nahezu ursprünglichen Zustand wiedererlangt hat.
Die Orgel enthält ca. 700 Pfeifen unterschiedlichster Bauart. Die größte Pfeife ist etwa 2,50m lang, die kleinste Pfeife hat eine klingende Länge von 7 mm. Die Orgel erklingt zu den Gottesdiensten, aber auch zu Konzerten, zu denen nahmhafte Künstler nach Falkenwalde kommen. Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand ist diese Orgel das einzige noch erhaltene Instrument von Ernst Marx. Daher kommt der Orgel in Falkenwalde doch eine gewisse Bedeutung zu. Quellenangabe: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Bezirk Neubrandenburg, Berlin 1986. Quellenangabe: Informationen der Kirchengemeinde Falkenwalde.
Weitere Informationen zur Kirche Falkenwalde siehe unter:
- Amt Gramzow / Kirchen / Kirche Falkenwalde www.amt-gramzow.de
- Askanier-Welten / Mittelalterliche Dorfkirchen in der Mark Brandenburg Falkenwalde