Offene Kirche: Adressen und Öffnungszeiten beim Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg
Die St. Georgen-Kapelle gehört zum Pfarramt Templin im Kirchenkreis Oberes Havelland.
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In der Berliner Straße in Nähe des Berliner Tors steht die St. Georgen-Kapelle. Es ist das älteste Gebäude in Templin. Als einzigstes Gebäude hat sie, neben der Stadtmauer und den Stadttoren, auch den den Stadtbrand von 1735 überstanden. Zwar brach das Dach der Kapelle zusammen, aber ihr starkes Backsteingewölbe hielt dem Feuer stand. Gleichalt in seinen Grundmauern ist vermutlich das benachbarte St. Georgen-Hospital, in dem umherziehende Pilger betreut wurden. Die heutige St. Georgen-Kapelle war demnach die dazugehörige "Heilig-Geist-Kapelle". Wann der Name "St. Georg" auf die Kapelle und das Hospital überging ist nicht mehr genau zu bestimmen.
Im Verlauf seiner bewegten Geschichte wurde Templin im 1806 von fremden Truppen besetzt und geplündert. Die St. Georgen-Kapelle wurde von französischen Truppen als Magazin und Pferdestall benutzt. Nach dem Abzug der Truppen 1808 verfiel die Kapelle immer mehr. Erst im Jahre 1856 konnte nach Wiederherstellung und Restaurierung der Kapelle zum gottesdienstlichen Gebrauch die Wiedereinweihung gefeiert werden. 1860 wurde der Seiteneingang der Kapelle zugemauert. Die Kanzel, der Altarunterbau, die Empore, das Gestühl und die Fenster der Kapelle stammen aus der Zeit der Wiedereinrichtung der Kapelle.
Als gotischer Backsteinbau aus dem 14. Jahrhundert, mit Kreuzrippengewölbe und spätgotischen Schnitzaltar, ist die St. Georgen-Kapelle ein Kleinod der Stadt Templin. Der Altar bildet den geistlichen und künstlerischen Mittelpunkt der St. Georgen-Kapelle. Der mehrfach restaurierte Flügelschrein enthält Heiligenfiguren aus der Zeit um 1500. Die Herkunft des Altars ist nicht geklärt. Da die weibliche Figur im Mittelteil als die Heilige Gertrud von Nivelles identifiziert wird, liegt die Vermutung nahe, dass der Altar aus der ehemaligen Gertrauden-Kapelle, die sich bis zum Mittelalter warscheinlich vor dem Berliner Tor befand, stammt.
In der Kapelle befindet sich eine prächtige Holzplastik aus dem 16. Jahrhundert, die Sankt Georg zu Pferd und in voller Rüstung im Kampf mit den Drachen darstellt. Das Gemälde an der Nordwand der Kapelle trägt den Titel "Die Beweinung Christi". Es ist ein Abschiedsgeschenk von Pfarrer Johann Gottfried Niedlich, der bis 1866 Diakonus und damit zuständiger Pfarrer für die St. Georgen-Kapelle war. Die Orgel auf der hölzernen Empore stammt aus dem Jahr 1980. Durch großzügige Spenden der Heimbewohner des benachbarten St. Georgen-Hospitals, wurde sie durch die Orgelbauerwerkstatt Schuke in Potsdam gebaut. Quellenangabe: Informationsflyer der evangelichen Kirchengemeinde Templin zur St. Georgen-Kapelle.
Weitere Informationen zur St. Georgen-Kapelle Templin siehe unter:
- Kantorei Templin www.kantorei-templin.de