Offene Kirche: Adressen und Öffnungszeiten beim Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg
Die Kirche Kleptow gehört zum Pfarramt Schönfeld im Kirchenkreis Uckermark.
Kleptow (Gemeinde Schenkenberg) auf der kommunalen Home vom: Amt Brüssow (Uckermark)
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Die Kirche in Kleptow ist ein stattlicher, mittelalterlicher Feldsteinbau aus hammergerecht bearbeiteten Steinen, aus der Mitte des 13. Jahrhundert. Der Turm am Westende ist etwas breiter als das Schiff und hat einen verbreiterten Aufbau. Der verbretterten Turmaufsatz wurde Mitte des 18. Jahrhundert errichtet. Gekrönt wird er von einer kleinen, geschlossenen, achteckigen Laterne, die etwas verloren auf dem wuchtigen Bau wirkt. Drei schmale gotische Fenster am Ostgiebel sind weit herunter gezogen und durch eine Blende zu einer Gruppe zusammengefasst.
Vor dem ersten Weltkrieg hatte Kleptow drei Bronzeglocken, aber 1918 mußten zwei davon zu Kriegszwecken abgegeben werden. Die kleinste, 62 cm im Durchmesser, 60 cm hoch und 4 cm Wandstärke, blieb übrig und überlebte auch den zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg stellte sich heraus, daß die Glocke einen Sprung hatte, der evtl. bei der Detonation der zwei Bomben, die am 25.04 1945 auf den Friedhof einschlugen, entstanden war.
Im Jahr 1956 wurden zwei neue Stahlglocken von der Firma Schilling-Apolda für Kleptow gegossen. Die Bronzeglocke wurde der Gießerei in Zahlung gegeben. Sie ließ sich jedoch nicht mehr reparieren und befindet sich jetzt im Glockenmuseum in Apolda. Sie trägt keine Inschrift und Jahreszahl, aber aus Ihrer Form wurde geschlußfolgert, daß sie etwa um 1300 gegossen wurde. Für die neuen Glocken wurde der Glockenstuhl verändert und eine moderne Aufhängung installiert, wodurch die Glocken leichter zu läuten sind.
Die den Friedhof umgebene Feldsteinmauer und die Zugänge wurden 1992 von ABM-Kräften restauriert. Das alte Backsteinportal mit breiter Rundbogendurchfahrt auf der Ostseite, ist aus der Zeit um 1600. An der Nordseite der Kirche ist noch der Ansatz eines ehemaligen Anbaus zu erkennen. Die Eingänge auf der Seite wurden zugemauert. An den Längsseiten des Kirchenschiffes sind je zwei Fenster und durch ein Portal in der Südseite betritt man den Kirchenraum.
Wir sehen Bankreihen beiderseits des Mittelganges und eine schlichte Holzbalkendecke, wie in vielen Dorfkirchen der Uckermark. Unter der Orgelempore ist ein Christenlehreraum eingerichtet, der auch als Winterkirche genutzt wird. Im Mittelpunkt des Kirchenschiffes steht ein wunderbarer alter Altar. Ein reich verzierter Renaissanceaufbau mit Reliefschnitzereien, u. a. Golgatha und das Heilige Abendmahl darstellend, ist ein Werk von Anfang 17. Jahrhundert. Die Kanzel befindet sich an der Westseite der Kirche und ist ebenfalls reich mit Schnitzwerk verziert. Die Inneneinrichtung der Kirche wurde 1831 erneuert und verändert.
Die Orgel ist ein altes Instrument, aber sie tut auch heute noch ihren Dienst. 1946 wurden die Kriegsschäden notdürftig repariert, es fehlten Ersatzteile. Bezahlt wurde damals mit Naturalien. 1966 erfolgte eine Generalreparatur. Von 1996-1999 erfolgte eine Gesamtsanierung der Kirche einschließlich Innenausmalung. Der Kirchturm war in einem katastrophalen Zustand. Beim Abschluss der Sanierung wurde am 24. April 1999 die Turmbekrönung gefeiert. Nach Abschluss der Bauarbeiten am Kirchenschiff wurde die Kirche am 6. Mai 2000 mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Quellenangabe: Informationsmaterial vom Pfarramt Schönfeld zur Kirche Kleptow.
Weitere Informationen zur Kirche Kleptow siehe unter:
- Evangelischer Pfarramt Schönfeld www.kirche-schoenfeld.org
- Amt Brüssow (Uckermark) / Kirchen / Kirche Kleptow www.amt-bruessow.de
- Askanier-Welten / Mittelalterliche Dorfkirchen in der Mark Brandenburg Kleptow