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Pfarrkirche St. Stephan in Gartz (Oder)

Offene Kirche: Adressen und Öffnungszeiten beim Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg

Die Pfarrkirche Gartz gehört zum Pfarramt Gartz (Oder) der Propstei Pasewalk.

Gartz (Oder) (Stadt Gartz (Oder)) auf der kommunalen Home vom: Amt Gartz (Oder)

Gartz auf der: Google Maps Satellitenkarte

Information zur evangelischen Pfarrkirche St. Stephan in Gartz (Oder)

1259 wird St. Stephan erstmals in einer Urkunde erwähnt - ein schlichter romanischer Vorgängerbau ist zu vermuten - 1249 nennt die Gründungsurkunde der Stadt bereits einen Pfarrer Conrad von Gartz. In der 2. Hälfte des 14. Jh. entstand die stattliche Langhaushalle (Backstein - seit 1945 Ruine ) dreischiffig, mit vier Jochen auf Feldsteinsockel mit Westturm.

Von 1400 bis 1425 wurde der Chor neu konstruiert - einschiffig, einjochig, polygonal geschlossen; sehr wahrscheinlich von der Bauhütte Hinrich Brunsberg aus Stettin. Besondere Merkmale: Reich gegliederter Chorschluß, achtstrahliges Sterngewölbe, außen sehr flache dreigeschossige Strebepfeiler - innen weit vorgezogene, kapellenartige kreuzgewölbte Wandnischen.

Mehrmals ist die Kirche im 16. - 17. Jh. ausgebrannt (3Ojähriger Krieg). Somit ist von der alten Ausstattung bis auf ein Leuchterpaar und eine Grabplatte (2.H.- 17.Jh.) nichts mehr erhalten. 1772 bekam der Turm eine spitze barocke Haube, dadurch war der Turm vor der Zerstörung von 1945 um 15 m höher. Aus den Jahren 1823 bis 1863 sind mehrere Abendmahls - und Taufgeräte erhalten sowie ein Taufstein aus der Schinkelzeit (19.Jh.- Sakristei).

Im April 1945 brannten beim Beschuß der Stadt durch die russische Front Turm und Hauptschiff vollständig aus, jugendliche Fanatiker hatten die weiße Fahne vom Turm der Kirche entfernt und das Hakenkreuz gehißt! Der Chorbereich überstand den Brand - dank einer alten Brandmauer. Der Chor konnte bis 1953 vorläufig gesichert und als Kirchenraum bis 1960 genutzt werden. Danach setzte ein starker Verfall ein.

1982 begann dann der Teilwiederaufbau mit Hilfe der Landeskirche und mit großen Eigenleistungen aus der eigenen Gemeinde. Das 1. Joch des ehemaligen Langhauses wurde zu einem Gemeindezentrum in zwei Etagen ausgebaut (Einweihung 1987). Der sanierte Turm erhielt ein Zeltdach mit neuer Bekrönung und ein neues Geläut mit 4 Glocken (Fa. Schilling, Apolda). Die neu gestaltete Chorkirche hat seit 1991 eine Orgel mit 16 Registern vom Orgelbau Ulrich Fahlberg aus Eberswalde. Das zweite Manual ist spielbar für die Winterkirche im 1. Stockwerk des Gemeindezentrums.

1992 bis 1997 erfolgten weitere größere Sanierungsschritte, die vom Land Brandenburg und von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert wurden. Der Turm wurde begehbar gemacht, das historische Chordachtragwerk (von 1658) und die Strebepfeiler außen am Chor (Anf 15. Jh.) wurden saniert. Zum 750. Jubiläum der Stadtgründung 1999 wurde das Westportal (Turm) in der Originalfassung (19.Jh) erneuert.

In den letzten Jahren wurden weitere Sanierungs- und Sicherungsarbeiten in der alten Sakristei und am Langhaus im Bereich der Tore und Fenster (nördlicher und südlicher Eingang zum ehemaligen Hauptschiff) sowie der inneren und äußeren Pfeiler und Gesimse begonnen. Diese Sicherungsmaßnahmen, die in den letzten Jahren nur mit Hilfe von privaten Spenden und mit Eigenmitteln durchgeführt werden konnten, sind auch in Zukunft unbedingt notwendig. Durch kriegsbedingte Zerstörung und Verwitterung lösen sich an vielen Stellen Steine aus den Wänden und von den Pfeilern. Das ehemalige Schiff soll als Innenhof für die Öffentlichkeit ohne Gefahr begehbar bleiben.

Immer wieder werden wir gefragt: Wann wird denn endlich die Kirche als ganze mit dem Hauptschiff wieder aufgebaut? Daran kann von uns aus nicht gedacht werden! Von den immensen Kosten abgesehen, würde eine Neuüberdachung der Konzeption unseres gut nutzbaren Gemeindezentrums im 1. Joch und der neuen Orgel im Chor völlig widersprechen.

Wir sind vielmehr sehr bemüht, unsere Kirche in ihrer jetzigen Gestalt zu erhalten und sie so für künftige Generationen zu bewahren. Um das zu schaffen, sind wir sehr stark auf Spenden angewiesen. Quellenangabe: Informationen der evangelischen Kirchengemeinde Gartz (Oder).

Informationen siehe auch auf Seiten vom: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
- Märkische Oderzeitung vom 02. Februar 2012: Frost schädigt alte Mauern

Weitere Informationen zur St. Stephanskirche Gartz (Oder) siehe unter:
- Märkische Eiszeitstraße / Stadtpfarrkirche St. Stephan Gartz www.eiszeitstrasse.de
- Märkische Eiszeitstraße / Zisterzienserinnenkloster Gartz ex. www.eiszeitstrasse.de
- Amt Gartz (Oder) / St. Stephanskirche Gartz (Oder) www.gartz.de
- Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern www.kirchentour.de/

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